Derivate sind nichts für Einsteiger, es sei denn, Du peilst eine rasche Pleite an. CFDs und andere nachschusspflichtige Produkte sind eigentlich für Profis oder doch Semiprofis gedacht. Mir reicht es jedenfalls mit Produkten zu handeln, bei denen der Verlust auf den Einsatz beschränkt ist. Weder nutze ich Kredite noch nachschusspflichtige Produkte.
Insofern will ich Deine Frage eher in Richtung Erfahrung sammeln und weniger in Richtung Umgang mit CFDs beantworten. Jedenfals ist ein 2-Tages-Seminar in der von Dir genannten Preisklasse nicht zu hoch. Entscheidend ist allerdings eher, ob Du die Kursentwicklung richtig im Voraus errätst, und dabei ist es egal, mit welchen Produkt Du agierst. Du kannst mit Aktien, Optionen oder eben CDFs gleichermaßen gewinnen und verlieren, mit Hebelprodukten nur eben mehr.
Insofern rate ich dazu, dass Du mit einem gewöhnlichen Musterdepot bei irgendeiner Bank oder einem Finanzdiensleister anfängst, dort einige Erfahrungen spielerisch sammelst, und wenn Du ca. 15000.- einfach übrig hast und bereit bist, mit echtem Geld echte Risiken einzugehen, dann fange mit gewöhnlichen Aktien und Indexpapieren oder ETFs an. Nimm recht zügig Discount-Zertifikate, Aktienanleihen und Bonuszertifikate dazu, die sind ohnehin etwas risikoärmer als Aktien. Wenn Du dann irgendwann aus gutem Grunde(!) eine Option kaufen willst, z.B. für ein Absicherungsgeschäft, dann ist das ein guter Zeitpunkt, um erstmals mit sochen Produkten zu arbeiten.
Wenn Du willst, kannst Du auch bald an der Eurex einsteigen. Anstatt Aktienanleihen zu kaufen, kannst Du auch einen Put schreiben und anstatt einen Discounter zu kaufen kannst Du auch eine Aktie kaufen und dann gleich einen Call darauf schreiben.
Bei CFDs kommt es letztendlich wie bei allen Produkten nur darauf an, dass man versteht, wie sie funktionieren. Die englische Wikipedia ist dazu weitaus besser als die deutsche:
http://en.wikipedia.org/wiki/Contract_for_difference
oder
http://www.cfd.de/basiswissen/
Recht viel mehr muss man dazu m.E. nicht wissen, ich würde jedenfalls auf Basis dieser Infos ein entsprechendes angebotenes Produkt einer Handelsplattform nachvollziehen und dann handeln; wenn ich wollte, aber ich will nicht.
Dann kannst Du bei entsprechender Marktmeinung einen passenden CFD bzw. ein anderes passendes Produkt kaufen. Ob dazu ein Seminar hilfreich ist, sei dahin gestellt. Eher hilfreich dürften Überlegungen in Richtung Moneymanagement sein, um nach einer rationalen Strategie seine Einsätze zu planen und auch seine Verluste zu begrenzen. Diese Strategien kannst Du dann auf alle von Dir verwendeten Produkte ausdehnen (z.B. das Buch Moneymanagement von Heinz Imbacher).
Vor den nachschusspflichtigen CFDs kannst Du Turbos erwägen. Die funktionieren im Grunde genommen genau so, mit dem Unterschied, dass es keine Nachschusspflicht gibt sondern einen Knock Out. Sinkt der Basiswert auf die K.O.-Schwelle, dann ist Dein Einsatz weg und Du kannst ggf. einen neuen Turbo auf den gleichen Basiswert kaufen. Beim CFD musst Du aber Geld nachschießen, und dabei die Nerven zu behalten, ist nicht jedermanns Sache, insb. dann nicht, wenn man kein Geld mehr hat und darüber nachzudenken beginnt, ob man auf Kredit weiterzocken soll. CFDs haben in bestimmten Konstellationen ein unbegrenztes(!) Verlustrisiko durch die Nachschusspflicht. Wenn Du diese Konstellation verstanden hast, dann kannst Du Experimente machen, aber wie gesagt, ich würde erst mit dem Blumenstrauß börslicher Produkte samt Derivaten einsteigen.
Statistiken für CFDs kenne ich nicht, allerdings sind CFDs eher für Daytrader gedacht, schon alleine um das Gap-Risiko einer Übernachtposition auszuschalten. Von Daytradern heißt es, dass 90% binnen 6 Monaten pleite gehen.